Zwei Druckstöcke (Hochdruck-Klischees) für den Druck von Kirchheimer Notgeld (Großgeld) im Wert von 10 Mark...Vorderseite: Ansicht des Kirchheimer Rathauses, der Nominalwert "Zehn Mark" und darunter Ort und Datum "Kirchheim unter Teck, 31. Oktober 1918"... Rückseite: Ansicht der Teck, der Nominalwert "Zehn Mark", das Stadtwappen und der Text "Gutschein// Zunächst gültig/bis 1. Februar 1919// Stadt Kirchheim u. Teck// Verlängerung der/ Gültigkeit/ vorbehalten" eingearbeitet. Mittig dazwischen der Text ".....Notgeld ist Ersatzgeld für Krisenzeiten, in denen die Versorgung der Bevölkerung mit staatlichen Zahlungsmitteln nicht mehr funktioniert. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges verschwanden Geldmünzen aus dem Zahlungsverkehr, weil durch die Geldentwertung der Materialwert den Nominalwert der Geldstücke übertraf. Die Reichsbank erlaubte daraufhin den Stadtverwaltungen, Papiernotgeld in den Werten zwischen 1 Mark und 100 Mark zu drucken. Als die Reichsbank weder in der Lage war, genügend Zahlungsmittel zu drucken, wurde das sog. Großgeld um die Jahreswende 1921/22 wieder eingezogen.....Der Kirchheimer Gemeinderat beschloss am 31. Oktober 1918 Notgeldscheine mit höheren Nennwerten (sog. Großgeldscheine) auszugeben. Die Entwürfe wurden von Professor Heinrich Truckenmüller, dem Zeichenlehrer des Kirchheimer Realgymnasiums, angefertigt. Alle Scheine trugen die Unterschrift des Stadtschultheißen Andreas Marx und das Datum 31. Oktober 1918. Die Herstellung erfolgte in der Kirchheimer Druckerei Riethmüller. Gedruckt wurden 20.000 Scheine zu 5 Mark, 50.000 Scheine zu 10 Mark und 20.000 Scheine mit einem Nennwert von 20 Mark. Der Wert aller Scheine betrug somit 1 Million Mark. Die Herstellungskosten beliefen sich auf 2.800 Mark. In einer Bekanntmachung im Teckboten am 25. März 1919 wurden die Einwohner Kirchheims darauf hingewiesen, dass die Notgeldscheine zum 1. April 1919 ihre Gültigkeit verlieren.