![Heimatmuseum Reutlingen / Gerlinde Trinkhaus [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/bawue/images/202002/hauben-babyhaeubchen-reutlinger-artikel-56118.jpg)
Fünf Babyhäubchen aus Reutlinger Produktion, sog. "Reutlinger Artikel", in verschiedenen Größen. Die Häubchen wurden aus sehr feinem, cremefarbenem Baumwollgarn gestrickt. Jede der fünf Hauben weist ein eigenes Ajourmuster auf. Der Haubenbogen zeigt den für Reutlinger Artikel typischen Stern. Die Spitzenwirkerei („Börtlinswaren“ oder „Reutlinger Artikel“) war eine besondere Spezialität Reutlingens seit dem 18. Jahrhundert. Die Spitzen wurden aus sogenanntem Linzer Zwirn oder Böhmischen Fäden gewirkt. Reutlinger Handelshäuser und Eninger Krämer kauften die Produkte auf und führten sie nach Bayern, Oberschwaben, Tirol, in die Schweiz, nach ganz Franken und sogar in die Niederlande aus. Insgesamt war die Qualität der meist von Frauen in Heimarbeit produzierten Artikel einfach, aufwändig gestaltete Artikel waren eher die Ausnahme. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von mechanischen Strickmaschinen auch in Privathaushalten, aber auch mit der Industrialisierung der Textilstadt Reutlingen wurde es möglich, auch aufwändiger gestaltete Waren zu produzieren.