Auf dem Avers dieses Dukats ist ein fliegender Adler über einer Stadtansicht dargestellt. Der Adler hat auf der Brust das Wappen der Stadt Memmingen: Ein halber, bewehrter Adler neben einem Prankenkreuz. Die Legende zitiert Psalm 138,6 DOMINE HVMILIA RESPICE – "Herr, siehe das Niedrige an". Im Abschnitt der Münze ist Memmingen als Auftraggeber dieser Prägung angegeben: S(ACRI) R(OMANI) I(MPERII) LIB(ERA) CIV(ITATE) MEMMINGA – „des Heiligen Römischen Reiches freie Reichsstadt Memmingen. ....Auf dem Revers ist eine stehende weibliche Figur mit Krone neben einem Altar dargestellt – Fama, die Göttin des Ruhmes. Fama ist an der Posaune zu erkennen, auf deren Fahne die Inschrift A(VGVSTA) C(ONFESSIO) steht. Die Legende IN OMNEM TERRAM EXIVIT SONVS EIVS – "ihr Klang ging über die ganze Erde" – spielt auf die Funktion der Göttin an, Ereignisse durch den Schall ihrer Posaune über die gesamten Erde zu verbreiten. Auf dem flammenden Altar mit der Inschrift HOC NIXA befindet sich eine aufgeschlagene Bibel mit der Inschrift V(ERBVM) D(OMINI). Unter dem Sockel des Altars weist die Signatur W auf Stempelschneider Peter Paul Werner. Die Inschrift im Abschnitt des Revers gibt unmissverständlich den Anlass und das Prägejahr dieser Münze wider: MEMOR(IAM) IVB(ILAEI) II A(VGVSTA) C(ONFESIO) 25 IVN(II) 1730. Die zweimal im Revers erwähnte Augusta Confessio – das Augsburgische Bekenntnis – wurde am Reichstag am 25. Juni 1530 in Augsburg dargelegt. Memmingen war bis zur Reformation römisch-katholisch und führte die Reformation zuerst nach dem Vorbild des Schweizer Theologen Huldrych Zwingli durch. Da Memmingen also einer anderen, strengeren reformatorischen Bewegung angehörte, schloss sie sich auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 nicht dem evangelisch-lutherischen Augsburgischen Bekenntnis an. Memmingen formulierte stattdessen zusammen mit den drei Städten Straßburg, Konstanz und Lindau eine eigene evangelische Bekenntnisschrift, das Vierstädtebekenntnis (Confessio Tetrapolitana). Allerding