Diese Münze wurde im Herzogtum Württemberg ausgegeben, wie das Münzbild des Avers sogleich deutlich macht: Auf einem reich verzierten, mit Puten besetzten Wappenschild ist das viergeteilte württembergische Wappen aufgelegt, im 1. Feld das Wappen des Herzogtum Württemberg (3 Hirschstangen untereinander), im 2. Feld das Wappen des Herzogtum Teck (schräg geweckt), im 3. Feld die Reichssturmfahne (Fahne mit Schwenkeln, belegt mit einem schwarzen Adler), die die württembergischen Herzöge durch den Besitz der Stadt Markgröningen tragen durften, und im 4. Feld das Wappen der Grafschaft von Mömpelgard (zwei aufrechte, abgekehrte Barben). Dem Wappen ist eine Adelskrone aufgesetzt. Die Legende des Avers nennt den Münzherrn: IOHANN(ES) FRID(ERICVS) D(EI) G(RATIA) DVX WIRTEMBE(RGIAE) – Johann Friedrich, von Gottes Gnaden Herzog von Württemberg. ....Die Legende des Revers LANDMVNZ verrät, dass es sich hier um eine Landmünze handelt. Diese wurden nicht nach dem im Heiligen Römischen Reich geltenden Münzfuß geprägt und wurden aus einer geringeren Legierung hergestellt. Deshalb war der Geltungsbereich dieser Münzen auf die Gebiete beschränkt, in denen sie jeweils ausgegeben wurden – in diesem Fall auf das Herzogtum Württemberg. Das Münzbild zeigt einen auf einer Wiese liegenden Hirsch, der seinen rechten Vorderlauf auf eine verzierte Kartusche gelegt hat. In dieser Kartusche befindet sich die Wertangabe 60 (KREUZER), womit diese Münze einem Gulden entspricht. Im Abschnitt des Revers befindet sich das Prägejahr 1623 und das Kürzel für die Prägestätte C(HRISTOPHS) T(AL). ....Bereits für das Jahr 1267 ist Bergbau im Christophstal bezeugt, das heute ein Stadtteil von Freudenstadt im Schwarzwald ist. Herzog Friedrich I. von Württemberg – Herzog Johann Friedrichs Vater – förderte das dortige Bergwesen, indem er 1593 Eisen- und Messingwerke im Tal anlegen ließ und bis 1604 auch eine Silberschmelze errichtet wurde. Aus dem Christophstal stammte vermutlich das Silber für die ersten „Christo