Dieser einseitig geprägter Pfennig zeigt auf dem Avers in einem Kranz aus Perlen auf einem halbrunden, zweigeteilten Wappenschild heraldisch rechts den erzherzoglich-österreichischen Bindenschild des Hauses Habsburg, heraldisch links das Wappen des Herzogtum Württemberg (3 Hirschstangen übereinander). ....Diese Verbindung des Habsburger Wappen und des württembergischen Wappens verweist auf die Besetzung des Herzogtum Württemberg durch die Habsburger. Herzog Ulrich von Württemberg überfiel – weniger Tage nach dem Tod Kaiser Maximilians I. im Januar 1519 – die Stadt Reutlingen, die als Reichsstadt direkt dem Kaiser des Heilgen Römischen Reiches unterstand. Herzog Ulrich ließ die Stadt von seinem Heer mehrere Tage belagern und beschießen, nahm sie schließlich ein und erklärte sie zu einer württembergischen Landesstadt. Truppen des Schwäbischen Bundes schritten daraufhin ein und vertrieben Herzog Ulrich sogar aus seinem Herzogtum Württemberg. Der Schwäbische Bund übergab dem neuen Kaiser Karl V. aus dem Haus Habsburg das Herzogtum Württemberg gegen Kriegsentschädigung. Kaiser Karl V. setzte daraufhin eine Statthalterschaft für Württemberg ein und setzte seinen jüngeren Bruder Erzherzog Ferdinand I. von Österreich als dortigen Landesherrn ein. Daher der erzherzoglich-österreichische Bindenschild des Hauses Habsburg auf einer württembergischen Münzprägung. ....Dieses Interregnum des Herzogtum Württemberg durch die Habsburger währte von 1519 bis 1534, als Ulrich von Württemberg das Herzogtum wieder zurückerobern konnte.