Nina F. wurde in Athen geboren und wuchs in Saloniki auf. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte sie meist in dem Dorf ihres Großvaters, etwa eineinhalb Stunden von Saloniki entfernt. Während Frau Fs Jugendzeit warf die Militärdiktatur ihren Schatten über das Land. Am Gymnasium spürte sie, welche Lehrer Befürworter, und welche Gegner des Regimes waren, aber offen konnte man nicht darüber sprechen. Ihr Vater erhielt öfters Vorladungen, wo man ihn einzuschüchtern versuchte. Doch trotz oder gerade aufgrund dieser bedrückenden politischen Verhältnisse wurde in Frau Fs Familie viel gelacht. Nina F. erinnert sich an eine schöne Kindheit und Jugend zurück, in der auch die politische Lage nicht ihre Lebensfreude trüben konnte. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie Betriebswirtschaft und schloss im Alter von 23 Jahren ihr Studium erfolgreich ab. Kurz vor dem Ende der Diktatur nahm sie auch an der Besetzung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Saloniki teil. Danach arbeitete sie einige Jahre in Griechenland, bis sie 1985 auf eine Einladung ihres Ex-Freundes nach Stuttgart zu Besuch kam. Die Einladung kam ihr zu jener Zeit gelegen, da sie sich privat in einer schwierigen Lage befand. Sie benötigte Abstand und entschied sich spontan, zunächst für zwei bis drei Wochen nach Deutschland zu reisen. Aus diesen paar Wochen sind inzwischen über 25 Jahre geworden. "Ich liebe Stuttgart", sagt Frau F. Die Stadt ist für sie nach Athen und Saloniki zu ihrer dritten Heimatstadt geworden.....Als sie in Stuttgart ankam, hatte sie zunächst, ohne es direkt zu wollen, vor allem mit anderen Griechen Kontakt. Es waren auch griechische Studenten, die ihr zu einem Zimmer im Studentenwohnheim an der Türlenstraße verhalfen. Die Königstraße war damals in Stuttgart ihr Lieblingsort, dort lief sie täglich hoch und runter. Der große Schlosspark überraschte sie, denn sie hatte sich eine Automobilindustriestadt grau und nicht grün vorgestellt. Anfangs arbe