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Eichkessel für die Ulmer Maße und Gewichte, so genannter "Keplerkessel"

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Museum Ulm
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Eichkessel für die Ulmer Maße und Gewichte, so genannter "Keplerkessel"

Die Geschichte des Eichwesens in Ulm lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Der vom Rat der Stadt bestellte und vereidigte Eichmeister kontrollierte genau, dass beim Wiegen und Messen keine Unregelmäßigkeiten vorkamen. Verstöße gegen die Eichordnung wurden streng geahndet. Doch immer wieder ergab die Überprüfung der verwendeten Eichmaße, dass sie untereinander differierten. Der Ingenieur und Mathematiker Johann Faulhaber (1580-1635) stellte u. a. fest, dass zwei Eichkessel um 3,5 Maß voneinander abwichen. Der Rat der Stadt nahm dies zum Anlass, das gesamte Eichwesen einer längst fälligen Revision zu unterziehen. Er beauftrage am 1. Juni 1627 den Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler, der sich seit Dezember 1626 für ungefähr ein Jahr in Ulm aufhielt, um sein wichtigstes astronomisches Werk, die "Rudolphinischen Tafeln", zu realisieren, mit dem Konzept eines neuen Eichsystems. Kepler empfahl die Anfertigung eines zylindrischen Modellgefäßes, dass die exakten Längen-, Raum- und Gewichtseinheiten in sich vereint und geometrisch und arithmetisch zueinander in Beziehung setzt. Aus seinem Inhalt von exakt 3,5 Zentnern (1 Zentner = 47,03kg) bzw. 1 Eimer (=164,6l) ergibt sich ein Durchmesser von 1 Elle (=0,6m) und eine Tiefe von 2 Schuh (=0,584m). Füllt man das Eichgefäß 60 mal, so erhält man das Getreidemaß von 90 Ime (1 Ime = 117,078l). Im Frühsommer 1627 wurde der Kessel von dem Metallgießer und Brunnenmeister Hans Braun in Bronze gegossen und erhielt als Zierrat vier als Greifenklauen gestaltete Füße und Griffe mit vier Raubvogelköpfen. Für die Benutzbarkeit wurde eine in Versform verfasste und heute noch gut lesbare Inschrift gegossen. Der Eichkessel wurde nach Fertigstellung in das heute noch erhaltene Steuerhaus am Weinhof aufgestellt. Man griff auf ihn zurück, wenn man die für den täglichen Gebrauch verwendeten kleinen Eichgefäße und -maße kontrollieren wollte...Bez. "goß mich Hans Braun 1627".

Source
museum-digital:baden-württember
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Armin Buhl, Ulm
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© Ulmer Museum & Armin Buhl, Ulm ; Licence: CC BY-NC-ND (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)
Keywords
Eimer, Kessel, Eichgefäß, Stadtgeschichte Ulm

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