Die Calwer Decken- und Tuchfabriken AG (ehemals Calwer Companie mit Firmenzeichen CC und Vereinigte Deckenfabriken Calw, Zoeppritz, Wagner & Co. KG) war ein Unternehmen der Textilbranche. Sie konnte bei ihrer Auflösung im Jahr 1998 auf eine über 350 Jahre alte Tradition zurückblicken.
Das Nagoldtal mit seinen zahlreichen Quellen und der nutzbaren Wasserkraft des Flusses war ein idealer Standort für textile Verarbeitungsstätten.
Das Unternehmen stand für handwerkliche Qualität und erstklassige Ware. Seine Produkte wurden weltweit gehandelt, waren beliebt bei großen Mode-Ateliers und in den Königshäusern.
Zu den Hochzeiten betrieb des Unternehmen drei regionale Produktionsstätten in Calw, Nagold-Iselshausen und Rohrdorf bei Nagold. In den 1990er Jahren gab es daneben eine Produktions- und Vertriebsgesellschaft in Litauen.
Dieses Schlagwort bezieht sich auf die Produktionsstätte in Nagolder Ortsteil Iselshausen.
Adam Sannwald fusionierte im Jahr 1887 seine Wollspinnerei mit der Calwer Deckenfabrik. 1866 hatte Sannwald die Calwer Unternehmerstochter Ida Wagner geheiratet. Um 1887 entstand der Shedbau auf dem Fabrikgelände in Iselshausen.
Das Unternehmen prägte den Ort über einen langen Zeitraum. Bis zu 300 Menschen waren in der Deckenfabrik beschäftigt. Man investierte in Werkswohnungen und trug so zur Entwicklung Iselshausens bei.
1943 wurde die Textilproduktion eingestellt und die Fabrik stattdessen für eine Daimler-Benz-Produktion umgerüstet. Das Projekt trug den Decknamen "Schwarzwald I". 1994 baute man in Iselshausen Flugmotorenteile. Im Verlagerungsbetrieb arbeiteten 490 Menschen. Darunter waren 311 Ausländer, besonders aus den Niederlanden und Frankreich stammend. Sie hatten zwar nicht den Status von KZ-Häftlingen, wurden aber dennoch zur Verrichtung von Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt.
Die Produktion für Daimler-Benz endete im April 1945.
Nach dem Krieg lief die Deckenproduktion in Iselshausen wieder an. Bis in die 1990er Jahre existierte das Werk.
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