museum-digitalbaden-württemberg
STRG + Y
de

Motiv (Literatur)

"Das Motiv (französisch motif „Beweggrund, Antrieb“; mittellateinisch motivum aus lateinisch movere „bewegen“, motus „Bewegung“) in der Literatur ist, der Malerei und der Musik entlehnt, ein erzählerischer Baustein, „eine kleinere stoffliche Einheit, die zwar noch nicht einen ganzen Plot, eine Fabel, umfasst, aber doch bereits ein inhaltliches, situationsmäßiges Element darstellt“.

Das Motiv ist von innerer (struktureller) Einheit, ohne jedoch eine Handlung oder einen Inhalt zu konkretisieren. „Es ist […] der elementare, keim- und kombinationsfähige Bestandteil eines Stoffes“, ist ein „Akkord“, ein „Handlungsansatz“, ohne an „feststehende Namen und Ereignisse gebunden […] zu sein“. So findet sich beispielsweise das Motiv der Feindesliebe von der Figur des biblischen Jesus bis in Werfels Roman Verdi, das des Verbrechens, das ans Licht kommt, von Sophokles’ Oedipus tyrannos über Hartmann von Aues Gregorius bis zu Dostojewskijs Schuld und Sühne, das des Mannes zwischen zwei Frauen von der Figur des Abraham bis zu Martin Walsers Figur des Gottlieb Zürn in Der Augenblick der Liebe oder das Motiv der feindlichen Brüder von den biblischen Figuren Kain und Abel über Romulus und Remus bis zu Schillers Die Räuber." - (de.wikipedia.org 15.02.2020)

[Stand der Information: ]