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Augenwender

Als Augenwender werden Automatenuhren bezeichnet, deren Figuren im Takt des Pendels die Augen bewegen oder öffnen und schließen. Erstmals nachweisbar sind solche oft grotesk gestaltete Masken mit beweglichen Augen an Turmuhren des späten 15. und des 16. Jahrhunderts. Sie waren oft so konstruiert, dass sie beim Schlag der Uhr den Mund öffneten. Bekannte Beispiele sind der Schnapphans in Jena, der Platzjabbeck in Köln oder der Augenroller in Koblenz. An vielen Orten verbinden sich mit diesen Uhren Sagen, die aber meist nicht historisch sind. In der Forschung werden heute mehrere Interpretationen diskutiert, u. a. die Abwehr von Unheil. Eine andere Interpretation geht davon aus, dass diese Gesichter auf dem alten Brauch Bezug nehmen, dass ein Türmer zur jeden vollen Stunde die Zeit ausrief, weshalb man die Uhren mit einem Gesicht versah, das beim Glockenschlag den Mund öffnete. Die beweglichen Augen könnten dann daran erinnern, dass die Türmer nach Bränden oder sonstigen Bedrohungen Ausschau halten mussten.

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

Rahmenuhr, Schwarzwald, um 1880Rahmenuhr mit Augenwender, Schwarzwald um 1860Rahmenuhr, Schwarzwald 2. Hälfte 19. JahrhundertLackschilduhr mit Augenwender und Schnapper, Schwarzwald, um 1830Rahmenuhr, J. Laule, Uhrmacherschule Furtwangen, 1862Rahmenuhr, J. Laule, Uhrmacherschule Furtwangen, 1862
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