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Vanitas

Vanitas (lat. „leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit“; auch Prahlerei, Misserfolg oder Vergeblichkeit) ist ein Wort für die jüdisch-christliche Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen, die im Buch Kohelet (Prediger Salomo) im Alten Testament ausgesprochen wird (Koh 1,2 LUT): „Es ist alles eitel.“ Diese Übersetzung Martin Luthers verwendet „eitel“ im ursprünglichen Sinne von „nichtig“.

Vanitas-Motive haben eine traditionelle Gemeinsamkeit, die über die Zeiten hinweg bestehen bleibt: Sie sollen zeigen, dass der Mensch keine Gewalt über das Leben hat. Aus der Perspektive der Vanitas-Rhetorik ist ein gottgewolltes Werden und Vergehen nichts Negatives. Es ist nicht das Vergängliche, das wertlos erscheinen soll, sondern die Versuche, es vorzuzeigen und festzuhalten. Vergänglichkeit wird erst dann zur Strafe, wenn sich die Behauptung von Formen oder Werten gegen diesen Wandel stellt. Daher kritisieren solche Behauptungen sich selbst, indem sie sich rechtfertigen, ihr Ungenügen deutlich machen oder vor sich warnen. Auf diese Weise erlauben sie sich zugleich, was sie verurteilen.

Objekte und Visualisierungen

Beziehungen zu Objekten

Memento Mori Medaille auf Anna Cathrine von Dänemark, 1634Intaglio mit Memento Mori-MotivMedaille von Hans von der Putt auf die Vergänglichkeit, 1628Büßender Hieronymus, Sigmund Heschler (1584 bis nach 1658), Ulm, um 1630Stehender Muskelmann, Nürnberg, zweite Hälfte 16. Jahrhundert
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