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Dornier Museum Friedrichshafen Dornier Libelle - 100 Jahre Erstflug

Dornier Libelle - 100 Jahre Erstflug

Über die Sammlung

Das Miniflugboot Libelle, auch als Do A bekannt, wurde ab dem Sommer 1920 in Leichtmetallbauweise entwickelt. Ihr Bau fiel in die Zeit des Flugzeugbauverbotes in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg. Die Fertigung der Teile erfolgt in Seemoos, die Endmontage findet in Rohrschach am Schweizer Bodenseeufer statt. Am 16. August 1921 startet die Libelle von der Schweizer Seeseite aus zu ihrem Erstflug.

Konzipiert wurde sie als handliches, platzsparendes Miniflugboot, preisgünstig und sparsam im Betrieb, mit kleiner Motorleistung. Sie sollte als Sport- und Schulflugzeug oder auch als Post- und Kurierflugzeug auf kurzen Strecken dienen. Dazu besaß sie einen leichten Motor, ein geringes Gewicht und bestach durch ihre Handlichkeit.

- Bauweise -

Der Motor der Libelle war über dem Boot in einer Gondel über dem mittleren Teil des Tragwerks angeordnet. Ihr Bootskörper konnte zur erleichterten Wartung überall begangen werden. Er bestand aus 4 wasserdichten Abteilungen, für die Stabilität auf dem Wasser war er mit Seitenstummeln versehen. Mit Hilfe von Kufen konnte die Libelle auch auf Schnee- und Eisflächen starten und landen.

Wie bei ihrem Namensvetter ließen sich die Flügel der Libelle durch einen Klappmechanismus seitlich „zusammenklappen“. Dies war einfach zu bewerkstelligen und sowohl auf dem Lande als auch auf Wasser in kurzer Zeit ausführbar. So sollte das Miniflugboot auch in einem normalen Motorbootschuppen unterzubringen sein.
Die Libelle bot Platz für drei Personen: zwei Sitze nebeneinander, der dritte hinter den beiden Sitzen – er diente auch der Unterbringung von Gepäck.

- Technische Daten -

Spannweite: 8,50 m
Länge: 7,18 m
Höhe: 2,27 m
Zusammengeklappte Maße: 7,2 m x 3,2 m x 2,3 m
ERSTFLUG: 16. August 1921

- Weitere Ausführungen -

Die Libelle II mit ihrem längeren Vorschiff und der größeren Spannweite stellte nur ein Jahr später eine leicht veränderte Version ihres Vorgängers dar. Die hohe Festigkeit erlaubte die Erprobung verschiedener, wesentlich stärkerer Motoren, die Form des Rumpfbuges wurde daher leicht verändert, um Spritzwasser zu vermeiden. Die Libelle II wurde in größerer Stückzahl gebaut und nach Kolumbien, Australien und in die Schweiz ausgeliefert.

Das Sportflugzeug Dornier Spatz war die Libelle I als Landflugzeug mit Fahrwerk. Entwickelt in den Jahren 1923/24, übernahm man den Bootsrumpf und das Leitwerk. Auch die Flügel des Do Spatz ließen sich zurückklappen, sodass das Sportflugzeug auf einem Anhänger transportiert werden konnte. Die Flossenstummel wurden durch ein Fahrwerk ersetzt.

Der entfernte Nachfolger Do 12 – auch Libelle III genannt – wurde 1932 als Einzelstück gebaut und konnte durch sein ein- und auskurbelbares Fahrgestell sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser starten und landen. Statt Flossenstummel besaß die Do 12 Stützschwimmer, die am Rumpf angebrachten Tragflügelhälften waren abnehmbar.

Einen herzlichen Dank an Airbus Corporate Heritage für die Bereitstellung und Genehmigung zur Verwendung der historischen Fotos.

Fotos: © Airbus Corporate Heritage

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