Anonym: Gnadenstuhl, um 1400
Der stehende Gottvater ist in einen roten Mantel mit goldenen Säumen gekleidet. In seinen Armen hält er den toten Körper seines Sohnes. Der Leichnam Christi ist mit Blutspritzern bedeckt. Um seine Lenden ist ein Tuch gewickelt. Zu ihren Füßen befinden sich zwei kleine Engel. Die für das im 12. Jhd. entwickelte Trinitätsmotiv des Gnadenstuhls übliche Taube fehlt. Als Symbol des Heiligen Geistes würde diese die Darstellung der Dreifaltigkeit komplettieren. Vermutlich ist eine ursprünglich vorhandene – vielleicht außen montierte – Taube im Laufe der Zeit verloren gegangen. Das Bildsujet illustriert das Opfer Christi, dessen toter Körper von Gottvater präsentiert und an die Menschen zurückgegeben wird.
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