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Zeppelin Museum Kunst

Kunst

Über die Sammlung

Das Zeppelin Museum verfügt mit fast 4000 Werken über eine Kunstsammlung, die die größten Meister aus Süddeutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit versammelt und einen Bogen bis zur zeitgenössischen Kunst spannt.
Die Anfänge der Sammlung gehen auf das Jahr 1948 zurück. Da die Bestände des Bodensee Museums 1944 Luftangriffen zum Opfer fielen und das Museumsgebäude weitgehend zerstört war, sollte mit dem Ankauf neuer Kunstwerke an die Sammeltätigkeit der Vorkriegszeit angeknüpft werden.
Zu den ersten Ankäufen zählten schwerpunktmäßig Werke des späten Mittelalters. Der süddeutsche Raum, mit den Regionen Oberrhein, Schwaben, Franken und Bayern, erlebte zwischen 1475 und 1525 eine Blüte der spätgotischen Altarmalerei und Bildschnitzerei. Zahlreiche Werkstätten exportierten ihre Werke bis nach Italien.
Ein weiterer Fokus der frühen Ankaufspolitik lag auf der Malerei und Skulptur des Barock und Manierismus im süddeutschen Raum. Dort nahm im 17. Jahrhundert die Augsburger Malerei eine bestimmende Rolle ein. Zu den zahlreichen KünstlerInnen, die sich in dieser Stadt niederließen, zählen Johann Heinrich Schönfeld und Johann Heiß zu den herausragenden Vertretern. Weniger bekannt ist der aus Ravensburg gebürtige Franz Joachim Beich, der ab 1702 als Hofmaler in Diensten des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel stand. Das Zeppelin Museum verfügt zudem über hervorragende Beispiele von Werken südwestdeutscher KünstlerInnen des 19. Jahrhunderts wie die der VertreterInnen der Künstlerfamilien Moosbrugger und Zimmermann.
Im 20. Jahrhundert konnte die Kunst der Moderne im Bodenseeraum zunächst schwer Fuß fassen, viele KünstlerInnen führten noch lange die Ästhetik des 19. Jahrhunderts fort. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 erfuhr die Kunstlandschaft schließlich eine einschneidende Veränderung.
Die Künstler, wie Erich Heckel oder Max Ackermann, die von den neuen Machthabern als "entartet" gebrandmarkt worden waren, aber nicht das Land verlassen wollten oder konnten, zogen sich in die so genannte "Innere Emigration" an den Bodensee zurück. Berühmtester Vertreter dieser Gruppe ist Otto Dix. Neben dem wahrscheinlich wichtigsten und bekanntesten Werk der Sammlung, der „Vanitas“ aus dem Jahr 1932, sind im Zeppelin Museum Gemälde aus fast allen Werkphasen sowie hunderte Zeichnungen und Grafiken vertreten.
Seit den letzten Jahren wird die Sammlung kontinuierlich um Kunstwerke der Gegenwart erweitert, auch um Werke internationaler KünstlerInnen. Neue Kunstformen wie Videoarbeiten und Installationen ergänzen den Bestand. VertreterInnen der aktuellen Kunst in der Sammlung sind unter anderem Raphaela Vogel, Halil Altindere, Alexander Kluge und Kenneth Anger.
Ein besonderes Highlight der Sammlung ist ein Teil des Nachlasses des Fotografen Andreas Feininger (1906-1999). Er umfasst 565 von Feininger autorisierte Fotoabzüge, 261 davon handsigniert, mehrere seiner Kameras, Kodak Super-XX Filme, Filmschachteln und Patronen, mit denen Feininger damals arbeitete. Darüber hinaus enthält der Bestand zahlreiche Originalausgaben des LIFE-Magazins, Kataloge, Bücher und Fotohandbücher, die Feininger herausgegeben hat.

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