Anonym: Verkündigung an Maria, um 1460
In einem Raum mit gefliestem Boden steht Maria leicht erhöht auf einem breiten Podest. Ihr Gewand in den typischen Marienfarben Blau und Rot fällt in vielen Falten zu Boden. Vor ihr befindet sich ein Lesepult mit einem aufgeschlagenen Buch. Maria blickt auf den Erzengel Gabriel mit rot-goldenem Umhang links im Bild. Dieser hält einen Stab in der Hand, um den sich eine Schriftrolle wickelt. Auf ihr sind die Buchstaben A.G.P.D.T. zu lesen, eine Abkürzung für das Gebet Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum („Gegrüßt seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir“). Über dem Stab fliegt eine kleine weiße Taube mit Nimbus auf das Haupt Mariens zu. Hier verbildlicht sich die Empfängnis des Heiligen Geistes, die der Engel verkündigt. Die zwei Fenster an der Rückseite des Raumes öffnen den Blick auf eine Landschaft. Anstelle des Himmels wurde ein punzierter Goldgrund aufgebracht.
Die Tafel wurde vom gleichen, heute nicht namentlich bekannten schwäbischen Meister wie die „Berufung von Simon Petrus und Andreas“ (ZM 1952/4/M) gefertigt, die sich ebenfalls in der Sammlung des Zeppelin Museums befindet. Ursprünglich waren beide Tafeln die Vorder- bzw. Rückseite eines wohl Ende des 19. Jahrhunderts gespaltenen Altarflügels.
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