Hans Dieter: Friedliche Stimmung am Bodensee, o. J.
Hans Dieter (1881–1968) war sehr eng mit der Bodenseeregion verbunden: Er wuchs in Radolfzell und Konstanz auf und lebte später in Meersburg. Dieter legte Wert darauf, als Maler Autodidakt zu sein. Er besuchte zwar ein Lehrerseminar in Gegenbach und legte die Abschlussprüfung als Zeichenlehrer für höhere Schulen nach weiterer Ausbildung in Karlsruhe ab, eine Akademie besuchte er auf Anraten des befreundeten Malers Hans Thoma aber bewusst nicht.
Nach der Tätigkeit als Zeichenlehrer an verschiedenen Schulen und dem Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg ließ er sich 1918 in Meersburg nieder. Hier fand er sein Lebensthema: Seine Malerei setzt sich, wie auch viele seiner Gedichte, mit der Landschaft um den See auseinander. Trotz seiner naturalistischen Bilder und der heimatverbundenen Themen konnte Hans Dieter wohl nicht von der NS-Diktatur profitieren. Er war zwar schon 1932 in die NSDAP eingetreten, galt laut einer Aussage in seiner Entnazifizierungsakte jedoch als „unerwünscht“ in der Reichskanzlei. Nach einer Augenoperation fast erblindet, widmete sich Dieter in seinen späteren Jahren immer mehr dem Schreiben, da ihm das Malen fast unmöglich geworden war. Das Gemälde zeigt eine seiner typischen Bodenseeansichten, die, technisch virtuos umgesetzt, die friedliche Stimmung eines windstillen Sommertages einfängt.
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