Der heilige Franziskus in der Mitte in brauner Mönchstracht, nach oben blickend in ekstatischer Gebärde. Zu seinen Füssen ein Schaf, rechts Waldtiere. Vorne im Vordergrund ein Gewässer mit Wasservögel, einem Hippokamp mit Horn. Links eine männliche Gestalt mit wallendem roten Mantel, hinter ihm ein Schimmel, vor ihm eine knieende Frau mit Blumen, ihr Haupt in Richtung des Heiligen gehoben. Rechts im Vordergrund ein Orientale auf einem Boot in Rückenansicht. - Im Hintergrund links Nonnen, rechts ein sitzender Mönch, in ein Buch vertieft. Oben in Wolken rechts und links grosse Engel mit Engel-Putten. In der Mitte das Auge Gottes. Eingebettet ist "diese Szene in eine rotbraune modifizierte Ovalrahmung" (Hermann Kissling,Kunst im Städtischen Museum Schwäbisch Gmünd, S. 69). Man kann daher davon ausgehen, dass es sich um den Entwurf einer Deckenbemalung handelt. - Hermann Kissling (Kunst im Städtischen Museum, S. 69) schreibt dazu: "Seine dunkle Gestalt ragt über den Horizont hinaus und gleichsam hinein in den himmlischen Bereich. Ihm öffnet er sich mit ausgebreiteten Armen, dorthin geht sein visionärer Blick. Indessen bewahren andächtig Menschen verschiedener Herkunft und Tracht und auch Tiere gebührenden Abstand. ... Die Vita des Heiligen erklärt den Bildinhalt: Entsprechend der Ordensregel, zu zweit auf den Weg zu gehen, ist Franziskus von einem Bruder begleitet, der sich hinter ihm in einer heiligen Schrift lesend niedergelassen hat; Tiere haben sich wie lauschende Zuhörer um ihn versammelt, denn er hat mit ihnen gesprochen und ihnen gepredigt; vom Hintergrund nähern sich betend die ersten Frauen des von ihm gestifteten Klarissenordens: die Hl. Klara und ihre Schwester, die selige Agnes und ihre verwitwete Mutter Hortulana; von links treten die ersten Repräsentanten des Dritten Ordens heran: die Hl. Elisabeth und ihr Gemahl, Landgraf Ludwig von Thüringen; der Turbanträger - die Rückenfigur rechts vorne - erinnert an die den Tod geradezu herausfordende Reise des Hl. Franz nach Ägypten in das Lager der ungläubigen Sarazenen. Dort predigte er dem Sultan mit einer Kraft und Eindringlichkeit, die diesen erschütterte. Gleichwohl fand er aus Furcht vor seinem Volk nicht den Mut, den christlichen Glauben zu bekennen. Doch empfahl er sich dem Gebet des Heiligen und ließ ihn wohlbehalten in das Lager der Seinen zurückbringen."
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