Die personifizierte Freiheit des römischen Staates und des einzelnen Bürgers, Libertas, spielte schon zur Zeit der Republik eine große Rolle, wie sich an der damaligen Münzprägung ablesen lässt. Auch wenn sich während der Kaiserzeit die Idee von politischer und rechtlicher Freiheit naturgemäß geändert hatte, gehörte Libertas doch weiterhin zu den üblichen Münzmotiven, welches besonders gerne nach einem Herrschaftswechsel als Symbol der Befreiung von einem tyrannischen Vorgänger eingesetzt wurde. Unter Hadrian war diese Personifikation Teil eines umfangreichen Bildprogramms auf Münzen, das vorwiegend aus Darstellungen von Gottheiten und Tugenden bestand und die vorbildliche Regierung des Herrschers beschreiben sollte. Libertas symbolisiert in diesem Zusammenhang die gerechte, willkürfreie Beziehung zwischen dem Kaiser und dem Senat sowie dem römischen Volk. Die Personifikation ist auf diesem Denar mit dem Pileus, der Filzkappe der freigelassenen Sklaven, und der Vindicta, dem bei der Freilassungszeremonie zum Einsatz kommenden Stab, ausgestattet.
[Sonja Hommen]
Denar des Hadrian mit Darstellung der Libertas
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
D. 18 mm, G. 3,3 g
Inventarnummer
[MK 20509]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Neuenstädter Sammlung (2142)
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1926): The Roman Imperial Coinage, Bd. II: Vespasian to Hadrian. London, Nr. 175
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