Seit Ende des 16. Jahrhunderts sind im deutschsprachigen Raum Sterbemünzen bekannt, welche zur Erinnerung an einen Herrscher geprägt wurden. Generell ist auf der Vorderseite das Porträt des Verstorbenen abgebildet, während die Rückseite entweder das Wappen, Ruhmestaten oder Allegorien auf den Tod zieren. Auch der halbe Sterbetaler auf Herzog Joachim Friedrich von Liegnitz-Brieg (1550–1602) entspricht diesem Schema: Avers ist eine Büste auf ihn, nach rechts gewandt, zu sehen, mit der damaligen modischen Halskrause. Die Umschrift benennt Titel und Herrschaftsgebiet Joachim Friedrichs: MEMOR(ia) IOACH(im) FRID(ericus) DUCIS SILES(iae) LEGN(Ligeniciensis) BREGINSIS. Die Legende auf der Rückseite benennt die genauen Angaben von Stunde, Tag und Jahr der Geburt wie des Todes sowie als Memorial die Anrufung Gottes.
[Lilian Groß]