Monogrammist FST: Himmelfahrt Mariens, 1696
Dargestellt ist die Aufnahme Mariens in den Himmel durch Gottvater und den Heiligen Geist. Maria präsentiert Gottvater das Kreuz mit Christus in Gestalt eines Kindes. Neben der Dreifaltigkeit und Maria ist auf Wolken und auf der Erde eine Vielzahl von Heiligen zu sehen. In Mitte zwischen den Heiligen öffnet sich der Erdboden und gibt den Blick auf die flehenden Seelen im Fegefeuer frei. Ihre Fürsprecher bei Gott sind die Heiligen unter der Führung von Maria.
Das Gemälde ist mit einem F und einem ineinandergeschlungenen S und T signiert und auf 1696 datiert. Bisher ist es nicht gelungen aufzulösen, welcher Künstler sich hinter den drei Buchstaben verbirgt. Ebenso ist nicht bekannt für welchen Aufstellungsort das Gemälde gefertigt wurde. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass es sich um das Altarbild einer Seitenkapelle in der nicht erhaltenen Wallfahrtskirche zur Allerheiligen am Gehrenberg in Markdorf gehandelt haben könnte.
Das kleine Barockgemälde ist vor kurzem restauriert worden. Dabei sind auch alte Übermalungen entfernt worden, durch die das Bild stark verändert wurde. Besonders deutlich ist dies im Bereich des Drachens, der das Attribut des heiligen Georgs ist und an der Figur dahinter. Auf den Detailfotos – die jeweils links den ursprünglichen Zustand, in der Mitte den freigelegten und rechts den Endzustand nach der Reinigung und Retusche zeigen – ist zu sehen, dass die ursprüngliche Figur, die heilige Agatha, übermalt wurde. Man hatte an ihre Stelle ein Mönch in schwarzer Kutte gesetzt. Vermutlich sind diese Übermalungen Anfang des 20. Jahrhunderts vorgenommen worden, also lange nach der Entstehung des Kunstwerks. Eine Erklärung für die Änderungen könnte sein, dass als das Kunstwerk möglicherweise für den Kunsthandel aufbereitet wurde, die etwas kuriose Gestalt der heiligen Agatha, die ihre abgeschnittenen Brüste als Zeichen für Ihr Martyrium auf einem Buch vor sich hält, als nicht verkaufsfördernd betrachtet wurde. Vielleicht empfand man diese Darstellung auch als geschmacklos.