Christian Landenberger: Am Bodensee, um 1912
Christian Landenberger (1862-1927) stammte aus Ebingen und erhielt seine Ausbildung an der Stuttgarter Kunstschule und der Münchener Akademie. Dort kam er auch mit der Bewegung der Freilichtmalerei in Berührung. Landschaften wurden nicht mehr im Atelier, sondern – erstmals ermöglicht durch die Entwicklung von malfertigen Ölfarben in der Tube – direkt vor dem Motiv in der Natur gemalt. Landenberger war Gründungsmitglied der Münchner Sezession und lehrte ab 1905 an der Akademie in Stuttgart.
Bei diesem Gemälde von Christian Landenberger handelt es sich um eine der stimmungsvollsten Bodenseelandschaften in der Sammlung des Zeppelin Museums. In typisch impressionistischer Weise zeigt es die Atmosphäre eines sonnigen Tags am Bodensee. Landenberger hält vermutlich einen Zeitpunkt am Nachmittag fest, an dem die Schatten schon länger werden, wie an dem des aus dem Wasser ragenden Baumstamm oder Pfahl deutlich wird. Generell legt der Künstler besonderes Augenmerk auf die Effekte des Lichts und den verschiedenen Blautönen, die es auf dem Wasser, dem Himmel und den Bergen hervorruft.