Schwert mit einem Horngriff, der aus mehreren Stücken gearbeitet ist, die mit Nägeln und Eisenklammern verbunden sind. Dem Griff ist ein Dekor aus Linien und punktförmigen Ornamenten eingraviert, die mit einer schwarzen, nicht identifizierbaren Füllmasse gefüllt sind.
Die Klinge ist einschneidig und leicht gebogen und hat auf der stumpfen Seite einen ca. 1 cm breiten Steg.
Zum Schwert gehört eine Scheide, die aus einem Holzkern besteht und mit Leder überzogen ist, das an einer Seite genäht ist.
Das Objekt wurde vom Ulmer Kaufmann Christoph Weickmann für seine Kunst- und Wunderkammer erworben und ist im Inventar zu Weickmanns Sammlung von 1659 erwähnt. Anhaltspunkte zum Herkunftsland des Schwertes liefert das Inventar jedoch nicht. Vermutlich könnte das Objekt aus einem Land im Nahen Osten stammen.
Woher Weickmann die außereuropäischen Objekte bezog, ist, bis auf einen Fall, unbekannt und aufgrund fehlender Quellen nicht recherchierbar. Sicher ist jedoch, dass Weickmann die Gegenstände nicht selbst vor Ort erwarb. Da er selbst nicht außerhalb Europas reiste, muss er sie über Zwischenhändler bezogen haben.
Die Reste der Sammlung Weickmann gelangten zwischen 1785 und 1825 in den Besitz der Stadt Ulm und waren ab 1857 als Depositum beim "Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben". Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Objekte aus der Wunderkammer mit dem Bestand des Altertumsvereins in das neu gegründete Gewerbemuseum und 1925 ins Museum der Stadt Ulm.