Für den RAF-Prozess wurden 1974 die Mitglieder der Baader-Meinhof-Bande in die Justizvollzugsanstalt Stammheim verlegt, wo für ihre Unterbringung ein Hochsicherheitstrakt eingerichtet worden war. Im Zusammenhang mit den daraufhin aufkommenden Hungerstreiks wurden den Untersuchungshäftlingen Gerätschaften für eine künstliche Ernährung ausgehändigt, vor allem Infusionsschläuche aus PVC. Jan-Carl Raspe nutze diese, um sie in einem selbstkonstruierten Destilliergerät zu verbauen. Zur Erhitzung der Obstmaische hatte Raspe aus Elektrokabeln, Kugelschreiberminen und der Aluhülse eines Edding-Faserschreibers einen kleinen Tauchsieder konstruiert und als Auffangbehälter zwei Nescafe-Gläser verwendet.
Das Strafvollzugsmuseums in Ludwigsburg hat dieses selbstgebaute Destilliergerät von Horst Bubeck erhalten, der in den Jahren der RAF-Prozesse stellvertretender Vollzugsdienstleiter in Stammheim war.