Fallspindel aus Eisen mit hölzerner, verzierter Spinnwirtel
Das Spinnen von Garn durch eine Spindel ist eine uralte Technik und reicht bis ins 6. Jahrtausend vor Chr. zurück.
Die Fallspindel ist ein einfaches Gerät zum Verspinnen von Fasern zu Garn. Sie besteht aus einem stabförmigen Schaft und einem Schwunggewicht (Schwungmasse). Das Schwunggewicht stabilisiert die Drehbewegung und kann durch eine Verdickung des Schaftes oder einen auf den Schaft geschobenen Spinnwirtel gebildet werden. Er befindet üblicherweise oben (Kopf- oder Hochwirtelspindel) oder im unteren Bereich des Schaftes (Fußspindel). Der Spindelschaft kann aus Holz oder Metall sein, der Wirtel aus Ton, Holz oder Knochen.
Die Flachs- oder Wollfasern befinden sich auf dem Kunkelstab oder in einer Hand („Vorrat“); die andere Hand bringt die Spindel in Schwung, bis sie sich selber dreht. Durch das Drehen bildet sich aus der Faser ein Faden; da der Faden immer länger wird, muss die spinnende Person stehen. Wenn die Spindel fast den Boden erreicht, muss der Faden auf der Spindel aufgewickelt werden.
Das Gewicht einer Fallspindel wird vom gesponnenen Faden gehalten. Deshalb braucht man eine leichte Spindel für feine Fäden und eine schwere Spindel (wie hier) für dickes Garn. Das gesponnene Garn wird anschließend auf der Haspel aufgewickelt.
Erst im Mittelalter kam das Spinnrad auf. Aber trotzdem wurde noch weiterhin mit der Spindel gesponnen.