Https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibtafel#Schiefertafel
Bis in die 1970er-Jahre benutzten Schüler in Deutschland zum Schreiben- und Rechnen-Lernen in der Grundschule bzw. Volksschule eigene kleine Schreibtafeln. Diese bestanden bis in die 1960er-Jahre aus Schiefer und hießen deshalb Schiefertafeln. Später ersetzten Tafeln aus Kunststoff die Naturmaterialien; sie waren preisgünstiger und im Gegensatz zu Schiefer nicht bruchempfindlich. Diese Tafeln waren zumeist auf einer Seite liniert (Schreiblinien); auf der anderen Seite hatten sie quadratische Rechenkästchen. Aufbewahrt wurde die Tafel in einem stabilen Pappkarton, der Tafelschoner hieß. Auf diesen Tafeln wurde mit Griffeln geschrieben, die im Griffelkasten, auch Griffelbüchse genannt, aufbewahrt wurden. Die Tafel wurde mit einem Schwämmchen gesäubert, das später wiederum in einer Schwammdose Platz fand, und dann mit einem Lappen getrocknet. Der außen am Schulranzen zum Trocknen herunterhängende, oft selbstgehäkelte und mit einer Schnur an der Tafel festgebundene Lappen war damals obligatorisch. Schiefertafel wurden benutzt wegen der leichten Korrekturmöglichkeit und um Papier zu sparen (das teurer als heute war).
Die Griffel, mit denen auf den Tafeln geschrieben wurde, wurden ehemals überwiegend in Steinach hergestellt, wo auch das Deutsche Schiefermuseum an diese Tradition erinnert. Schiefertafeln wurden auch in der heute als Museum erhaltenen Schiefertafelfabrik in Engi GL mit dem Schiefer aus dem nahen Landesplattenberg (heute ein Besucherbergwerk) in Engi GL, Kanton Glarus hergestellt. Das Schiefermuseum in Ludwigsstadt erinnert an die dortige Produktion von Schiefertafeln und gibt Informationen zu ihrer Geschichte.