Bei den Ausgrabungen in einem als Kohlebunker genutzten Travertinsteinbruch in Bad Cannstatt konnte ein Basislager freigelegt werden, von dem aus die Frühmenschen Jagdausflüge unternahmen. Größere Travertinplatten stellen die Reste von Behausungen, vielleicht die Beschwerung von Zelten, dar. Zahlreiche Steinwerkzeuge des Homo erectus lagen vermischt mit Schlachtabfällen von Nashorn, Bison, Auerochse (Ur), Rothirsch, Riesenhirsch, Wildpferd, Dachs und Biber auf dem Lagerplatz. Von den großen Langknochen wurden, wie bei dem Mittelhandknochen eines Urstieres, die Gelenkenden abgeschlagen, um an das nahrhafte Knochenmark zu gelangen.
[Fabian Haack]