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Landesmuseum Württemberg Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Die Schlachten des Ersten Weltkrieges wurden nicht nur an der fernen Front geschlagen – durch allgegenwärtige Propagandamittel trachteten Militär, Regierung und Presse danach, die Kriegseuphorie der verbliebenen Bevölkerung anzustacheln. Ein zentrales Instrument hierfür waren unterschiedlichste Medaillen und Plaketten. Sie sollte dazu dienen, die Motivation der Daheimgebliebenen dahingehend zu stärken, über den Erwerb von Kriegsanleihen sowie sonstiger Geldmittel die deutschen Militärausgaben zu unterstützen: Unter der Parole „Gold gab ich zur Wehr, Eisen nahm ich zur Ehr“ konnte sich der vermögende Einzelne an der Kriegsfinanzierung beteiligen und so seinen eigenen Anteil am deutschen Sieg beisteuern – über entsprechende Medaillen, die weithin sichtbar zur Schau gestellt wurden, ließ sich die eigene patriotische Gesinnung auch gegenüber der Außenwelt vermitteln. Aber auch auf psychologischer Ebene bediente man sich der Medaillenkunst; der Kriegsgegner wurde als abscheulich, monströs und unmenschlich verunglimpft. Während die Feindstaaten mit wenig schmeichelhaften Tierallegorien bedacht und ihre angeblichen Gräueltaten auf dem Schlachtfeld in den Mittelpunkt gerückt wurden, präsentierte sich das Deutsche Kaiserreich als heroisch und gottgeleitet. Der massenhafte Tod deutscher Soldaten wurde als Akt nationaler Selbstaufopferung umgedeutet; Kriegselend und Not erschienen einem höheren Ziel untergeordnet. Der Rückgriff auf antike oder mittelalterliche, germanisch-deutsche Heroen diente dazu, den einzelnen Kämpfer als Held des Vaterlands inszenieren.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer/Nicolas Schmitt]

[ 108 Objekte ]

Medaille auf die Heimkehr des Württembergischen Infanterie-Regiments „Kaiser...

Spätestens der Zusammenbruch der deutschen Stellungen an der Westfront ab August 1918 war die Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg besiegelt, die sich zwar bereits ab dem Frühjahr desselben Jahres abgezeichnet hatte, formal aber erst durch den Waffenstillstand von Compiègne im November 1918 bestätigt wurde. In der Folge begann die Heimkehr der Soldaten von der West- und Ostfront in die Territorien des Deutschen Reichs. Anlässlich der Ankunft des Infanterie-Regiments „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125, das zuvor an der Westfront eingesetzt worden war, wurde diese Medaille ausgegeben: Sie zeigt auf der Vorderszene eine Ankunftsszene rückkehrender Soldaten, versehen mit einem Willkommensgruß in der Umschrift. Auf der Rückseite ist innerhalb einer sechseckigen Tafel eine Widmung an die Heimkehrer zu lesen, über der in einem Oval das Monogramm FR des Infanterie-Regiments unter der württembergischen Königskrone zu sehen ist. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille auf die deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft im Ersten...

Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und die Österreich-Ungarische Doppelmonarchie im Zweibund miteinander verbündet. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören, so beispielsweise auch diese Medaille, die auf ihrem Avers die gestaffelten, nach links gerichteten Brustbilder Kaiser Franz Josephs I. und Kaiser Wilhelms II. zeigt. Das Bündnis wird nicht nur durch Abbildung und die Benennung der beiden Herrscher auf dem Revers versinnbildlicht, sondern wird in der Rückseiteninschrift aufgegriffen. Inmitten zweier Lorbeergirlanden wurde folgender Vierzeiler geprägt: DIE EINIGKEIT / MACHT STARK / UND TRIFFT DEN / FEIND INS MARK. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung eines Ritters, 1914

Diese Medaille stammt aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm -eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für die Metallwarenfabrik war, dass die Kunden ihre bevorzugten Motive aus großen Mustertafeln auswählen konnten, die später beliebig kombiniert auf Avers und Revers geprägt wurden. Das oftmals verwendete Brustbild Kaiser Wilhelms II. findet sich bei dieser Bronze-Medaille aus dem Jahre 1914 auf dem Avers. Den Revers schmückt die Darstellung eines stehenden Ritters mit Schwert und Schild, auf welchem der deutsche Reichsadler zu sehen ist. Der Ritter dient hierbei als Verkörperung des in der Umschrift als „HEILGES LAND DER TREU“ angepriesenen deutschen Kaiserreichs sowie als Rückgriff in die als glorreich empfundene Vergangenheit. Weiterhin verweist die Umschrift auf das beliebte deutsche Soldatenlied „O Deutschland hoch in Ehren“ aus dem Jahr 1859, das später auch Teil des deutschen Liedguts der Weimarer Republik und des Dritten Reiches war. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Erinnerungsmedaille an die Schlacht von Mühlhausen im Elsass, 1914

Diese Medaille stammt aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm -eines der führenden Unternehmen seiner im Kaiserreich. Charakteristisch für die Metallwarenfabrik war, dass die Kunden ihre bevorzugten Motive aus großen Mustertafeln auswählen konnten, die später beliebig kombiniert auf Avers und Revers geprägt wurden. Dabei wurden nicht nur allgemeine Motive der Kriegspropaganda bedient, beispielsweise führende Persönlichkeiten des Ersten Weltkrieges wie Kaiser Wilhelm II. auf dem Avers dieser Medaille - sondern auch bestimmte Ereignisse und Schlachten. Diese Erinnerungsmedaille wurde anlässlich der Schlacht von Mühlhausen am 10. August 1914 geprägt, welches seit 1870 Teil des Reichslandes Elsass-Lothringen und somit des neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches war. Im Jahr 1919 fiel Mühlhausen wieder an Frankreich. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille aus dem Ersten Weltkrieg mit Darstellung eines germanischen Kriegers...

Diese Medaille stammt aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm -eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für die Metallwarenfabrik war, dass sie Kunden ihre bevorzugten Motive aus großen Mustertafeln auswählen konnten, die später beliebig kombiniert auf Avers und Revers geprägt wurden. Eine beliebte Darstellung war die Stilisierung Deutschlands als Krieger im Kampfe - hier wurde zudem auf das Germanentum zurückgegriffen, um so den Patriotismus des Volkes anzustacheln und auf die Jahrtausende alten Entwicklungslinien der deutschen Kultur hinzuweisen. Im Gegensatz werden die Feinde Deutschlands hier als Schlangen dargestellt. Diese fungieren in der Bildprogrammatik des Christentums als Sinnbild des Teufels und unterstreichen hier die angebliche moralische Unterlegenheit der Feinde gegenüber dem standhaften deutschen Germanenkämpfers. Unter der Führung Kaiser Wilhelms II., dessen Brustbild auf dem Avers zu sehen ist, wird Deutschland deshalb siegen - dieser Eindruck soll zumindest durch die Medaille erweckt werden. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung Kaiser Wilhelms II. und eines...

Diese Medaille stammt aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm -eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für die Metallwarenfabrik war, dass die Kunden ihre bevorzugten Motive aus großen Mustertafeln auswählen konnten, die später beliebig kombiniert auf Avers und Revers geprägt wurden. Besonders häufiger Verwendung konnte sich das Eiserne Kreuz erfreuen, das oftmals mit Abbildungen bekannter Persönlichkeiten des Ersten Weltkrieges kombiniert wurde, bei dieser Bronze-Medaille mit einem Brustbild Kaiser Wilhelms II auf dem Avers. Das Eiserne Kreuz, welches seinen Ursprung in den Befreiungskriegen hat und vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. höchstpersönlich gestiftet wurde, war in seinem Erscheinungsbild einen Rückgriff auf das mittelalterliche Zeichen des Deutschen Ordens. Es stellte nicht nur die Tapferkeit des Einzelnen zur Schau, sondern illustrierte das Trotzen einer ganzen Nation den durchzustehenden eisernen Zeiten, hier benannt durch das Ereignis in der Umschrift: FELDZUG GEGEN FRANKREICH - RUSSLAND - ENGLAND U.S.W. Das abgebildete Eiserne Kreuz ähnelt dem Ursprünglichen aus dem Jahre 1813, nur das Jahr sowie der Namenszug - statt FW für Friedrich Wilhelm nun W für Kaiser Wilhelm - wurde verändert. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf die Verbündeten im Ersten Weltkrieg mit Daten der...

Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und die Österreich-Ungarische Doppelmonarchie im Zweibund miteinander verbündet. Durch den Beitritt Bulgariens und des Osmanischen Reichs entwickelte sich diese Bündniskonstellation später zum „Vierbund“ weiter, welcher der Entente im Ersten Weltkrieg als Kriegspartei gegenüberstand. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören. Diese Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite die gestaffelten Brustbilder des deutschen und österreichischen Kaisers, des osmanischen Sultans Mohammed V. sowie des bulgarischen Zaren Ferdinand I. Weiterhin wird die Waffenbrüderschaft auch in der Umschrift durch die Benennung der vier Parteien sowie den Sinnspruch „Im Kampfe vereint“ beschworen. Den Revers der Medaille zieren acht konzentrische Kreise mit den Daten der Kriegserklärungen der Länder vom 1. August 1914 bis 1. September 1916, die die Welt im Ersten Weltkrieg zu entflammen vermochten. Dieses Bild findet sich symbolisch im Feld vertreten durch einen brennenden Globus, durchbohrt von zwei gekreuzten Schwertern. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Weltkriegsmedaille mit Brustbild Pauls v. Hindenburg auf die dritte...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Diese Medaille auf die dritte Kriegsweihnacht von 1916 aus der Abzeichenfabrik Deschler & Sohn in München zeigt auf der Vorderseite ein Brustbild des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg, des Oberkommandanten der Truppen an der Ostfront. Das auf der Rückseite abgebildete Motiv erinnert an das beliebte Motiv des Kampfes zwischen David und Goliath. So verweist der abgeschlagene Barbarenkopf auf die prognostizierte Niederlage Russlands, während das Deutsche Kaiserreich triumphierend aus dem Kampfgeschehen hervorgehen wird. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Weltkriegsmedaille von August Hummel mit Brustbild Paul von Hindenburgs auf die...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die – vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten – als Leitfiguren dienen sollten. Diese Medaille aus der Abzeichenfabrik Deschler & Sohn in München, die anlässlich der Siege deutscher Truppen gegen die Russen in Ostpreußen im Jahr 1914 entstand, zeigt auf der Vorderseite ein Brustbild des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg, des Oberkommandanten der Truppen an der Ostfront. Das erfolgreiche Vorgehen der deutschen Armee wird dabei aufs Engste mit dem Namen Hindenburgs verknüpft – insbesondere der Sieg in der Schlacht von Tannenberg im August 1914 begründet den Ruhm des später als „Held von Tannenberg“ verehrten Militärs. Auf der Rückseite der Medaille ist indes ein nackter Krieger abgebildet, der den am Boden liegenden russischen Bären mit einem Schwert erschlägt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von Emil Doepler auf den Soldaten-Siedlungsverband Kurland, 1919

Nachdem der baltische Raum durch den Seperatfrieden von Brest-Litowsk im Frühjahr 1918 auf deutschen Druck hin die Unabhängigkeit von Sowjetrussland erlangte, scheiterten die kurzlebigen Versuche des Deutschen Kaiserreichs, abhängige Satellitenstaaten zu errichten. Nach Kriegsende überzog ein Bürgerkrieg die Region, der durch den Einmarsch sowjetischer Truppen in einen Unabhängigkeitskampf überging. Gegen diese Offensive regte sich nicht nur einheimischer, sondern auch Widerstand innerhalb des Deutschen Reichs, der der Errichtung eines kommunistischen Einfallstores in Osteuropa zuvorzukommen trachtete. Diese Entwicklung bilden den Hintergrund dieser Medaille: Sie zeigt auf der Vorderseite einen nach rechts reitenden Ritter. Die in der Umschrift angegeben Jahreszahlen schlagen eine Entwicklungslinie zwischen dem Beginn der christlichen Mission der Liven im Jahr 1184 und dem Zurückdrängender Sowjets im Jahr 1919. Auf der Rückseite findet sich ein Kreuz, das mit einem Wappenschild belegt ist. Die Buchstaben in den Kreuzarmen weisen das deutsche Freikorps „Soldaten-Siedlungsverband Kurland“ als Auftraggeber der Medaillenprägung aus. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von : Fritz Hörnlein auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung...

Im Sommer 1914 brach sich in Europa die Kriegseuphorie ihren Weg: Am 1. August hatte Deutschland Russland den Krieg erklärt, drei Tage später folgte die Kriegserklärung an Frankreich. Am 4. August schließlich hielt Kaiser Wilhelm II. eine Thronrede vor dem deutschen Reichstag. Ein Ausschnitt dieser Rede findet sich auf dem Revers dieser Medaille inmitten eines Lorbeerkranzes: FEST V(ND) GETREV ERNST V(ND) RITTERLICH DEMÜTIG VOR GOTT UND KAMPFESFROH VOR DEM FEINDE. Im Verlauf des Ersten Weltkrieges wurde diese Sentenz Wilhelms II. in der deutschen Medaillenpropaganda vielfach aufgenommen, um das deutsche Volk zu einem einmütigen und entschlossenen Kriegseinzug anzustacheln. Der zitierte Ausspruch wird durch die Darstellung dreier im Gleichschritt marschierender, gerüsteter Infanteristen verstärkt, die als Personifizierung der in der Inschrift gepriesenen deutschen Soldaten auftreten. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Einseitige Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Abbildung der Artillerie im...

Diese einseitige Medaille aus dem Jahr 1915 zeigt eine Szene der Artillerie im Gebirge. Über einem Ornamentband mit einer Tafel mit der Aufschrift WELTKRIEG 1914 - 1916 ist ein Geschütz mit der Bedienungsmannschaft zu erkennen. Diese Medaille reiht sich in den Kontext mehrerer solcher Plaketten ein, die den Einsatz der verschiedenen Truppenaufgebote darstellen und ehren. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf das Ende des Ersten Weltkriegs und die Heimkehr der Soldaten, 1918

1918 endet der Erste Weltkrieg, der Europa mit solcher Macht zu erschüttern vermochte. Nach und nach konnten die Heimgebliebenen ihre heimkehrenden Männer und Söhne wieder in die Arme schließen. Diese Medaille zeigt einen heimkehrenden Soldaten, der von seiner Frau und seiner Tochter begrüßt wird und als Willkommensgruß einen Kranz überreicht bekommt. Das Revers der Medaille erinnert durch die Inschrift „1914 - 1918“ an die Kriegsjahre. Des Weiteren wird das Gedenken durch einen flammenden Altar mit dem Eisernen Kreuz betont. Das nun zur Ruhe gelegte Schwert wird von Eichenlaub, dem Symbol Deutschlands, überwuchert. Dieses Bild transportiert die Hoffnung, die in den nun eingekehrten Frieden gelegt wird. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf Paul von Hindenburg, 1916

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Viele Exemplare stammten dabei aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm, eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für das Geschäftsmodel war, je nach Nachfrage des Kunden frei kombinierbare Vorderseiten- (in der Regel Porträtbüsten) und Rückseitenmotive anzubieten. Auf dem Avers dieser Medaille ist Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg innerhalb eines Perlkreises im uniformierten Brustbild abgebildet. Weiterhin wird er in der Umschrift direkt benannt: GENERALFELDMARSCHALL V. HINDENBURG. Auf dem Revers ist in zehn Zeilen ein Zitat des Abgebildeten vom 11.11.1916 eingeprägt: 1866 WAR EIN ZWEIKAMPF ZWISCHEN 2 KAVALIEREN 1870-71 WAREN WIR GEZWUNGEN EINEN UNGEZOGENEN STRASSENJUNGEN ZU ZÜCHTIGEN HEUTE ABER MÜSSEN WIR EINEN SCHUFT NIEDERSCHLAGEN. Das deutsche und das österreich-ungarische Kaiserreich wird hierbei als ehrenwerter, rechtschaffener Krieger dargestellt, wie der Hinweis auf den Deutschen Krieg 1866 verlauten lässt, während Frankreich durch den Verweis auf den Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 als „Straßenjunge“ verspottet wird . England jedoch wird als Schuft verunglimpft. Somit reiht sich diese Medaille in den Kontext der antibritischen Kriegspropaganda ein. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille zur Erinnerung des Ersten Weltkrieges mit Brustbild General Alexanders...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Obwohl die Umschrift auf dem Avers nicht mehr eindeutig lesbar ist, lässt sich vermuten, dass der General Alexander von Linsingen abgebildet ist. Alexander von Linsingen war ein hochdekorierter General im Ersten Weltkrieg, so war er nicht nur Rechtsritter des alt ehrwürdigen Johanniterordens, sondern auch Träger des Großkreuzes des Friedrichs-Ordens sowie unter anderem des Pour-le-Mérite-Ordens. Auf dem Revers ist innerhalb eines Lorbeerkranzes ein Fünfzeiler eingeprägt, darunter befinden sich zwei gekreuzte Schwerter: ZUR ERINNERUNG AN DEN WELTKRIEG 1914 1918. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Weltkriegsmedaille von Walther Eberbach auf den Luftkrieg in England mit...

Diese Medaille ist ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach, das mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Es fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Den ereignisgeschichtlichen Hintergrund der Medaille bildet der Luftkrieg deutscher Zeppeline, der ab Ende des Jahres 1914 erstmals auf britische Städte ausgriff und im zweiten dritten Kriegsjahr deutlich verstärkt wurde: Neben Sprengbomben kamen nun zunehmend auch Brandbomben zum Einsatz, die besonders großen Schaden in dicht bebauten Wohnsiedlungen anrichteten. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite den Tod neben Zeppelinen, die Bomben auf eine englische Industriestadt abwerfen - versehen mit der Zuschreibung „Der Britenschreck“. Die Inschrift der Rückseite richtet sich direkt an den „Deutschenhasser“ und Mitglied des britischen Kriegskabinetts George Nathaniel Curzon. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von Walter Eberbach auf die Schlacht um Verdun als Weltblutpumpe, nach...

Die Schlacht um Verdun, die von Februar bis Dezember 1916 dauert, gehörte zu den blutigsten und verlustreichsten Materialschlachten des Ersten Weltkriegs. Obgleich die deutsche Seite ihr ursprüngliches Ziel - vorrangig die Eroberung der Festungsstadt Verdun - nicht erfüllen konnte und die Schlagkraft der Truppen an der Westfront deutlich geschwächt wurde, versuchte die Oberste Heeresleitung nachträglich, den Fehlschlag zu einem Erfolg umzudeuten: So sei es der deutschen Armee gelungen, dem französischen Gegner hohe Verlust beizufügen und ihn so „ausbluten“ zu lassen. Der Konstruktion dieses Mythos sollte auch diese Medaille dienen, die ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach darstellt und mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Sie zeigt auf ihrer Vorderseite den Tod die „Weltblutpumpe“ bedienend und auf der Rückseite kahle Pflanze in Gestrüpp neben Jahreszahlen. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von Arthur Löwenthal auf Generalfeldmarschall Ludwig von Bülow, 1916

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Diese Medaille zeigt auf dem Avers das Brustbild des Generalfeldmarschalls Karl von Bülow, auf den in der Umschrift verwiesen wird: GENERALFELDMARSCHALL V. BÜLOW. Dessen Sieg in der Schlacht von St. Quentin gegen die Franzosen im August 1914 wird durch diese Medaille, vor allem durch die Verbindung des siegreichen Marschalls mit dem antiken Held Herakles auf dem Revers glorifiziert. Das abgebildete Untier stellt den Nemeischen Löwen dar, der durch den Heroen erwürgt wird. Die Bildsprache ist hier bereits eindeutig, dennoch verweist die Umschrift auf das gefeierte Ereignis: DEM SIEG ER VON ST. QVENTIN. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Hugo Kaufmann auf Alfred Lohmann, „den Begründer der...

Diese Medaille zeigt auf dem Avers das Konterfei Alfred Lohmanns, ein Bremer Kaufmann der 1915 an der Entwicklung eines U-Boot-Handels mitwirkte, um die britische Seeblockade zu umgehen. Hierfür wurde schließlich die Deutsche Ozean-Reederei (DOR) gegründet. Somit ergibt sich die Umschrift „DER BEGRÜNDER DER UNTERSEE - HANDELS - FLOTTE * ALFRED LOHMANN *“ auf der Vorderseite der Medaille. Das Revers zeigt eine allegorische Darstellung des Gott des Handels Hermes bzw. Merkur auf einem Fisch reitend, im dessen Hintergrund ein Segelschiff auszumachen ist. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Weltkriegsmedaille von Walter Eberbach auf den österreichisch-italienischen...

Diese Medaille stellt ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach dar, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Sie fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten der Entente im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte, wobei bei diesem Exemplar der hämische Unterton dominiert. Den ereignisgeschichtlichen Hintergrund der Medaille bildet der Gebirgskrieg, der in den Jahren von 1915 bis 1918 zwischen Italien und Österreich-Ungarn in den Ostalpen ausgefochten wurde und bei dem sich das Blatt zuletzt zugunsten der Habsburgermonarchie wandte. Die Medaille zeigt den Tod auf Skiern mit gekreuzten Skistöcken und aufgelegtem Karabiner vor einer Gebirgslandschaft. Der Knochenmann lässt sich ausgehend von seiner Kopfbedeckung als österreichischen Gebirgsjäger identifizieren - die Medaille hat demnach eine eindeutig anti-italienische Stoßrichtung. Auf der Rückseite ist eine kahle Pflanze in Gestrüpp neben Jahreszahlen zu erkennen. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Einseitige Weltkriegsmedaille von Walter Eberbach auf die Schlacht an der...

Diese Medaille stellt ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach dar, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Sie fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten der Entente im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Hier diente ihm die Schlacht an der Somme, die im Jahr 1916 zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Frankreich sowie Großbritannien ausgefochten wurde, als Hintergrund. Mit mehr als einer Millionen vermissten und getöteten Soldaten war die Schlacht das verheerendste und verlustreichste Unterfangen der Westfront. Die riesige Anzahl an Todesopfern vor Augen zeigt die Medaille im Vordergrund den Tod als Skelettmann mit Schirmmütze, welche ihn als Franzosen ausweist, der mit einem Maschinengewehr auf fliehende Truppen in einem Graben feuert, hinter denen ein weiterer Knochenmann, eindeutig als Deutscher durch die Pickelhaube zu identifizieren, zu erkennen ist. Anders als bei Eberbachs anderen Toten-Darstellungen weist diese Plakette keiner der Seiten eine größere Schuld zu: Beide Skelette sind gleichermaßen todbringend. Im Hintergrund sind Rauch und Explosionen zu erkennen. Die Schrift im Abschnitt nimmt Bezug zu einem der Orte, an denen die Schlacht ausgetragen wurde: die nordfranzösische Gemeinde Thiepval, in deren Nähe heute eine große Gedenkstätte an die britischen Opfer der Schlacht an der Somme erinnert. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Einseitige Medaille von Walter Eberbach auf den Giftgaseinsatz im Weltkrieg,...

Der flächenmäßigen Einsatz von Kampfstoffen wie Senf- oder Chlorgas, der erstmals von deutscher Seite im Jahr 1915 erprobt worden war, fand im Jahr 1917 seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Rückschau war es vor allem der Gaskrieg, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs und seiner industrialisierten Materialschlachten unter einem Begriff vereinte. Doch auch bei den Zeitgenossen machte diese neuartige Art der Kriegsführung ungeheuren Eindruck, was sich nicht zuletzt durch diese einseitige Medaille des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach beweisen lässt, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berliner Gießerei Gladenbeck hergestellt worden ist. Sie fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite den Tod als Skelet mit einer geöffneten Gasflasche, wobei die im Hintergrund dargestellte wüste Landschaft an die Schlachtfelder der Westfront erinnert. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Medaille von Walter Eberbach auf Schwarzschlachtungen im Ersten Weltkrieg, 1917

Im zeitgenössischen Diskurs war die Heimatfront, also die bedingungslose Ausrichtung der zuhause geblieben Zivilbevölkerung auf die Erfordernisse des Kriegs, entscheidend für den Erfolg der Armee an der eigentlichen Front. Insbesondere die Nahrungsmittelversorgung, die in Kriegszeiten starken staatlichen Reglementierungen unterworfen war, entwickelte sich aber zu einem ständigen Konfliktherd. Den zunehmenden Rationierungen und Preissteigerungen von Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Mehl, die von Regierungsseite durchgesetzt wurden, versuchten einzelne Deutsche zu entgehen; der Schwarzmarkt begann, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gegenden, zu blühen. Diese Ereignisse bilden den Hintergrund dieser Medaille des Heilbronner Medailleurs Walther Eberbach, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berliner Gießerei Gladenbeck hergestellt worden ist. Sie zeigt auf der Vorderseite einen feisten Bauern beim Schlachten eines Schweines - einer Handlung, die, so legt es die Umschrift nahe, nicht als Notschlachtung, sondern als unerlaubte Wirtschaften in die eigenen Taschen anzusehen sein soll. Die Rückseite nennt solche „Schweine und Fresshelden des Weltkriegs“ als Adressaten. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Weltkriegsmedaille von Friedrich Großhans mit Darstellung eines Soldatenkopfs,...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nahmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Diese einseitige Medaille ist ein Werk des an der Kunstgewerbeschule Pforzheim wirkenden Lehrers Friedrich Großhans. Sie zeigt in heroisierender Weise den Kopf eines Soldaten innerhalb eines Flammenkranzes. Der dargestellte Stahlhelm verweist auf eine Datierung in den Zeitraum nach 1916: In diesem Kriegsjahr fand die Umstellung der ledernen Pickelhaube, die vor allem Schutz gegen Degenstiche bot, durch die moderne Helmvariante des Stahlhelms statt, der seinen Träger vorrangig vor Granatensplittern bewahren sollte. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

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