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Wehrgeschichtliches Museum Rastatt Festungswesen - Architectura Militaris

Festungswesen - Architectura Militaris

Über die Sammlung

Seit es menschliche Siedlungen gibt, versuchte man sie durch Bauwerke gegen Angriffe zu schützen. Schon im Altertum gab es gewaltige Anlagen wie die Mauern von Jericho oder Babylon im Zweistromland. Sie dienten der Verteidigung als auch der Repräsentation, das heißt sie bezeugten auch den Machtanspruch ihrer Erbauer. Ein herausragendes Beispiel ist das Ischtar-Tor von Babylon.
Hierzulande benutzte man zu dieser Zeit noch Holz und Erde für die Errichtung von Palisaden und Wällen. Die Römer mit ihren Castrae brachten es darin später zur Perfektion.

Im Mittelalter begannen die Städte feste Mauern zu errichten. Ein beeindruckendes Beispiel bietet heute etwa noch die Stadt Nördlingen im bayerischen Schwaben. Die Stadt umgibt eine praktisch vollständig erhaltene, bis zu 12 Meter hohe Mauer. Hier dienten reich geschmückte Torbauten auch wiederum der Repräsentation.

Mit Aufkommen der Feuerwaffen im 15. und 16. Jahrhundert verloren derartige aufwendige Bauwerke jedoch zunehmend ihre Schutzwirkung. Bis dahin wurde die Verteidigung von der Mauerkrone aus geführt, die sich aber für die Aufstellung von Geschützen als zu schmal erwies. Zudem reichte die Statik der Mauern für solche Belastungen nicht aus. Man behalf sich mit der Anlage von ‚Bastionen‘ und ‚Rondellen‘ mit großen Plattformen, von denen die Artillerie aus wirken konnte.

Schon in der Renaissance befassten sich Künstler wie Leonardo da Vinci oder Albrecht Dürer mit Verbesserung und Planung von Befestigungen. Mit der Aufklärung begann eine ‚Verwissenschaftlichung‘ der Welt. Dies hatte enorme Auswirkungen auch auf das Festungswesen. Immer kompliziertere mathematisch-geometrische Modelle, ‚Manieren‘ genannt, kamen zur Anwendung, um die Effizienz der Anlagen zu erhöhen. Die Schusswinkel der Geschütze wurden so angeordnet, dass keine unbestrichenen Flächen verblieben. Forts und vorgeschobene Werke dienten der Sicherung des Vorfeldes. Die Anlagen wurden mit Erde überdeckt, um sie gegen Steilfeuer aus Mörsern ‚bombensicher‘ zu machen.

Als letzte Festungswerke dieser Art sind im 20. Jahrhundert wohl die Maginot-Linie, der Westwall und der Atlantikwall zu bezeichnen. In der heutigen Zeit haben solche Anlagen ihre Bedeutung verloren.

Diese Sammlung umfasst folgende Teile

Gute Manieren – Festungsmodelle nach A. von Zastrow [1] Objekte zeigen
Festung Rastatt [5] Objekte zeigen

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