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Unter Stollen oder Aufstollen versteht man diejenige Arbeit, bei der die aus dem Trockenraum kommenden, aufgetrockneten Häute und Felle nach Anfeuchten durch mechanische oder Handbearbeitung, wie nachstehend beschrieben, wieder ihre Weichheit und Dehnbarkeit erlangen. Durch das Stollen werden ferner alle Falten beseitigt sowie eine Ausdehnung ihrer Fläche erzielt. Bei weicheren Lederarten wie Handschuhleder, Bekleidungsleder, Polster- und Möbelleder kann durch das Stollen ein extreme Ausarbeitung der vorhandenen Fläche erfolgen und die Zügigkeit beeinflusst werden.
Stollen ist der Arbeitsgang, der das Leder nach dem Gerben und Trocknen wieder geschmeidig macht. Dies geschieht dadurch, dass man es über eine stumpfe Schneide streckt, so wie es seit alters her auf dem im skizzierten Stollbock / Stollpfahl üblich war. Der Stoller dehnt das Leder aus, indem er es mit der linken Hand zurückhält und mit der rechten, oft unter Zuhilfenahme seines Knies, über die Kante des oben eingelassenen Stollmondes zieht. Aus diesem altertümlichen Gerät, das noch in manchen Weißgerbereien anzutreffen ist, gingen in späterer Zeit die Stollräder hervor. Der Handschuledergerber benutzt zwei verschiedene Typen von ihnen, eine schmale zum Vorziehen und eine breite zum Kantenausbrechen und Überlassen.
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