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HfG-Archiv Ulm HfG-Archiv Dokumente [HfG-Ar Sti AZ 619.25]
https://www.museum-digital.de/data/bawue/resources/documents/202202/01155358864.pdf (HfG-Archiv Ulm RR-P)
Herkunft/Rechte: HfG-Archiv Ulm / HfG-Archiv Ulm (RR-P)
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Hochschule für gestaltung ulm fragebogen

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Beschreibung

Insgesamt studierten an der HfG in den 15 Jahren ihres Bestehens knapp 700 Studenten. Ausdrücklich hatten ihre Gründer vorgesehen, das Studium nicht an eine staatliche Voraussetzung wie beispielsweise das Abitur zu knüpfen. Vielmehr setzte man auf eine persönliche Eignung wie auch auf fachspezifische Vorkenntnisse. Während sich letzteres leicht abfragen ließ (wenn es etwa um eine Lehre als Schreinerin oder als Schriftsetzer ging), waren persönliche Begabungen oder gar die Haltung gegenüber der Internationalen Moderne nicht so einfach zu bestimmen.

Die ersten Studierenden hatten vor allem ein Gespräch mit dem Rektor Max Bill erfolgreich zu bestehen. Später bat man um Arbeitsproben, die dann von den jeweiligen Fachdozenten beurteilt wurden und an das sich nach Möglichkeit ebenfalls ein persönliches Gespräch anschloss. Um darüber hinaus zu erfahren, wes Geistes Kind die Bewerber und Bewerberinnen waren, verschickte das Sekretariat der HfG ab ca. 1956 einen umfassenden Fragebogen, der manchem schon wie eine erste Seminararbeit erschien. Darin galt es unter anderem zu beantworten, welche zehn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Studienwilligen wichtig waren, was für Automarken und was für eine Art von Musik sie bevorzugten (hier wäre die Antwort "Jazz" die richtige gewesen) und aus welchen Ursachen heraus faschistische Regierungsformen entstanden. Später wurde diese umfassende Befragung zugunsten von mehr berufs- und studienbezogenen Fragen aufgegeben.

Der Fragebogen zeigt, wie wichtig es den HfG-Gründern war, sich von einer nationalsozialistischen Geisteshaltung und ihren Vertretern abzugrenzen. Das Projekt der Moderne, deren Umsetzung sie sich auf die Fahnen geschrieben hatten, hatte in ihren Augen nichts mit der Staatsform zu tun, durch die in ihren Jugendjahren unterdrückt gewesen waren. Jazzmusik, die Bauten des internationalen Modernen Stils, Moderne Kunst und Einrichtungsformen erschienen ihnen als Garantie für eine zeitgemäß demokratische Lebensform. Dem entspricht auf suggestive Weise die Auswahl der Gebäude, Gemälde und Sitzgelegenheiten, um deren Beurteilung im Mittelteil des Faltblattes gebeten wird: Wem das nicht gefiel, der hatte auch an der HfG nichts zu suchen - und würde wohl auch von selbst gar nicht erst auf die Idee kommen, sich dort zu bewerben.

Material/Technik

Druck auf Papier

Maße

Din A 5

HfG-Archiv Ulm

Objekt aus: HfG-Archiv Ulm

Die Hochschule für Gestaltung Ulm (1953-1968) war eine international anerkannte Ausbildungsstätte für Industriedesign. Ihre Gründer − Inge Scholl,...

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